· 

11 Liebestipps von Papst Franziskus

 

Vor kurzem hat Papst Franziskus das bereits lang erwartete Schreiben „Amoris Laetitia“ (Die Freude der Liebe) veröffentlicht. Es ist das Ergebnis der Diskussionen und Zusammenkünfte während der Synode zum Thema Liebe und Beziehung aus Sicht der katholischen Kirche in den letzten zwei Jahren.

 

Bei unzähligen Gelegenheiten, hat Papst Franziskus bewiesen, dass er mit seiner Einfachheit und Ernsthaftigkeit das Herz der Menschen erreichen kann, egal ob bei Katholiken oder Nicht-Katholiken. Mit „Amoris Laetitia“ gelingt ihm das erneut, es ist eine perfekte Anleitung über Liebe und Beziehung, die uns alle angeht. Da der Originaltext sehr lang ist, haben wir die wichtigsten Punkte für Sie zusammengestellt. Das war eine Menge Arbeit, aber es ist unser Weg zu zeigen, dass wir Sie lieben.

 

 

 

Seid wachsam in euren Beziehungen

 

„Ein anerkennender Blick ist ungeheuer wichtig, und dies zu unterlassen ist meistens sehr verletzend. Was tun Ehepartner und Kindern manchmal nicht alles nur um beachtet zu werden! Viele Verletzungen und Probleme entstehen, wenn wir aufhören aufeinander zu achten. Liebe öffnet unsere Augen und befähigt uns hinter allem anderen die große Würde eines jeden Menschen zu sehen.“

 

Vermeidet Querschläger in den Beziehungen

 

„Ich denke z. B. an die hohe Geschwindigkeit, mit der Menschen von einer emotionalen Beziehung zur nächsten wechseln. Sie glauben, laut Aussagen in den Sozialen Netzwerken, dass Liebesbeziehungen je nach Laune des Betreffenden eingegangen und beendet werden können, und die Beziehung schnell blockiert. Wir gehen mit emotionalen Beziehung um wie mit materiellen Gütern und der Umwelt: Alles ist verfügbar; jeder nutzt und wirft weg, nimmt und macht kaputt, nutzt aus und quetscht alles bis zum Letzen aus. Und dann, Tschüss. Narzissmus macht die Menschen unfähig über sich selbst und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinauszuschauen. Früher oder später werden jedoch diejenigen, die andere benutzen durch diese Geisteshaltung selbst benutzt, manipuliert und ausrangiert.“

 

 

 

Um die Sprache der Liebe zu beherrschen, braucht es 3 Worte.

 

„In der Familie, braucht es drei Worte. Ich möchte das wiederholen! Drei Worte: „Bitte“, „Danke“, „Es tut mir Leid.“. Drei wesentliche Worte!“ schreibt der Papst. „Wir sollen mit diesen Worten nicht knausern, wiederholt sie oft, Tag für Tag. Denn „Schweigen in bestimmten Bereichen ist bedrückend, selbst manchmal in Familien, zwischen den Eheleuten, zwischen Eltern und Kindern, zwischen Geschwistern.“ Das passende Wort zur richtigen Zeit gesprochen, schützt und nährt täglich die Liebe“

 

 

 

Liebe ist wie eine gute Flasche Wein: Es braucht Zeit bis sie zur Vollendung kommt

 

„Es hilft nichts, davon zu träumen, dass es eine Liebe gibt, die idyllisch und perfekt ist und ohne jede Anregung auskommt, um zu wachsen. Eine himmlische Vorstellung von irdischer Liebe beachtet nicht, dass das Beste ja noch kommt, dass guter Wein mit der Zeit reift. Wie ein guter Wein mit der Zeit „atmet“, so gibt die tägliche Erfahrung des Glaubens dem Eheleben Reichtum und Fülle. Glauben hat mit Geduld und Hoffnung zu tun.“

 

 

 

Wir haben zwei Ohren und einen Mund, um doppelt so viel zu hören wie zu reden.

 

„Nehmt euch Zeit, Qualitätszeit. Es bedeutet bereit zu sein, geduldig und aufmerksam auf alles zu hören, was euch eine andere Person sagen möchte. Es bedarf Selbstdisziplin nicht zu sprechen bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Anstatt eine eigene Meinung oder einen Ratschlag anzubieten, müssen ihr sicher sein, dass ihr alles gehört habt, was der andere zu sagen hat. Dazu müsst ihr eine innere Stille schaffen, die es euch ermöglicht, anderen ohne mentale oder emotionale Ablenkungen zuzuhören. Seid nicht in Eile, legt alle eigenen Bedürfnisse und Sorgen beiseite und schafft Raum. Oft benötigt der Ehepartner gar keine Lösung für sein Problem, nur jemanden, der ihm zuhört und er spürt, dass jemand seinen Schmerz, seine Enttäuschung, Angst, Wut, Hoffnungen und Träume anerkennt.“

 

 

 

Eine gegenteilige Ansicht bedeutet nicht eine Ansicht gegen euch persönlich.

 

 

 

„Seid aufgeschlossen. Bleibt nicht in euren eigenen begrenzten Ideen und Meinungen stecken, sondern seid bereit, diese zu ändern oder zu erweitern. Die Kombination von zwei unterschiedlichen Weisen zu denken, kann zu einer Synthese führen, die beide bereichert.“

 

 

 

Die Zunge hat keine Knochen, ist aber stark zu genug, um ein Herz zu brechen.

 

Die Fähigkeit zu sagen, was man denkt, ohne die andere Person zu kränken, ist wichtig. Wir sollten unsere Worte sorgsam wählen, um andere nicht zu verletzen. Dies gilt in besonderer Weise, wenn es um heikle Themen geht. Seine Ansicht durchzusetzen sollte nie damit verbunden sein, Dampf abzulassen oder Verletzungen zuzufügen. Ein herablassender Tonfall wirkt verletzend, spöttisch, anklagend und kränkend. Viele Missverständnisse zwischen Paaren rühren nicht von wichtigen Dingen her. Meistens entstehen sie wegen trivialer Angelegenheiten. Was die Stimmung jedoch beeinflusst, ist die Art und Weise, wie die Dinge gesagt werden oder in welcher Haltung sie vorgebracht werden.“

 

 

 

Seht mit dem Herzen.

 

„Im Laufe jeder Ehe ändert sich das äußere Erscheinungsbild der Ehepartner, aber das bedeutet nicht, dass damit die Liebe und Anziehungskraft schwinden müssen. Wir lieben den anderen um seiner selbst willen, nicht wegen seines Körpers. Auch wenn der Körper altert, so ist er immer noch Ausdruck der Persönlichkeit, die einmal unser Herz eroberte. Selbst wenn andere die Schönheit dieser Persönlichkeit nicht mehr sehen können, so betrachten die Eheleute immer noch einander mit den Augen der Liebe und somit verschwindet nicht ihre Anziehung zueinander.“

 

 

 

Seid weise, vernünftig und klug.

 

„Wenn die Liebe reift, lernt sie auch zu „verhandeln“. Dies hat nichts mit Egoismus oder Berechnung zu tun. Es ist eine Übung gegenseitiger Liebe, ein Wechselspiel von Geben und Nehmen zum Wohle der Familie. In jedem neuen Lebensabschnitt einer Ehe, müssen neue Vereinbarungen getroffen werden, jedoch so, dass es nicht Gewinner und Verlierer gibt, sondern zwei Gewinner. Zuhause können Entscheidungen nicht einseitig getroffen werden, da beide Ehepartner Verantwortung für die Familie übernommen haben. Jedes Zuhause und jede Ehe ist einmalig und wird ihre Vereinbarungen finden, die für alle vorteilhaft sind.“

 

 

 

Seid offen und ehrlich in einer Auseinandersetzung

 

„Angesichts einer Krise, neigen wir dazu eine Abwehrhaltung einzunehmen, wenn wir das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren, oder irgendwie einen Fehler gemacht zu haben. Es belastet uns. Wir versuchen das Problem zu verleugnen, zu verstecken oder herunterzuspielen, in der Hoffnung, dass es von allein verschwindet. Aber das hilft nicht. Es macht die Dinge nur schlimmer, vergeudet Energie und verzögert eine Lösung.“

 

 

 

Berücksichtigt immer auch die emotionale Vorgeschichte einer Person

 

„Viele Menschen haben in ihrer Kindheit niemals bedingungslose Liebe kennengelernt. Dies hat Auswirkungen auf ihre Fähigkeit anderen zu trauen oder offen mit anderen umzugehen. Eine schlechte Beziehung zu den Eltern und Geschwistern kann – wenn sie nie geheilt wird – in der Ehe wieder hochkommen und die Ehe verletzen. Ungelöste Themen müssen aufgearbeitet werden, damit ein Befreiungsprozess in Gang kommen kann. Wenn in einer Ehe Probleme auftauchen, ist es entscheidend, dass beide Ehepartner ihre eigene Geschichte in den Griff bekommen, bevor sie wichtige Entscheidungen treffen.“